Waldspaziergang - Zeckenschutz

In bewaldeten Gebieten ist es schnell so weit. Man fängt sich beim Schlendern durch das hohe Gras eine Zecke ein. Wie kann man das verhindern? Was sind die Schritte, wenn die Zecke bereits angebissen hat? Je nach Witterung sind Zecken zwischen März und Oktober unterwegs. Dieser Beitrag macht euch in wenigen Minuten fit beim Thema Zecken und Zeckenschutz.

Für alle Schnellleser gibt es am Ende des Beitrags in den 2Hike FastFacts eine stark gekürzte Zusammenfassung des ausführlichen Beitrags.

Zeckenbiss – Was passiert? Ist Zeckenschutz wichtig?

Mit einem Zeckenbiss ist nicht zu spaßen. Es sieht zwar oft erstmal harmlos aus aber bei falscher Behandlung können schwerwiegende Krankheiten entstehen. Von Fieber über Atmenot und Erbrechen können die Symptome vielfältig sein.  Der Hauptüberträger in Mitteleuropa ist der sogenannte Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Für die Übertragung durch diese Zeckenart sind weit über 50 Krankheiten bekannt.

Zeckenschutz gegen Zeckenbiss
Zeckenbiss am Bein

Die bekannteste Krankheit ist im allgemeinen Sprachgebrauch als Borreliose bekannt. Diese greift auf das Nervensystem des Erkrankten zu und schädigt es. Es gibt aktuell noch keinen wirksamen Impfstoff hiergegen. Um den vollständigen Ausbruch der Krankheit oder eine andere Form der Erkrankung (z.B. FSME) zu verhindern muss ein Zeckenbiss frühzeitig erkannt und schnellstmöglich mit Antiobiotika behandelt werden.

 

Der Zeckenschutz hat nicht nur bei Haustieren, sondern vor allem beim Menschen eine entscheidende Bedeutung. Wer viel draussen ist, sollte sich entsprechend im Voraus gut vorbereiten.

Zeckenschutz auf der Wandertour und im Nachgang

Es gibt keinen Impfstoff gegen die durch Zecken verursachten Krankheiten. Mit einigen Tricks, kann man aber einen guten Zeckenschutz erreichen.

  • Wenn möglich hohes Gras und Unterholz umgehen
  • Lange Kleidung tragen (evtl. sogar die Socken über die Hosenbeine ziehen)
  • Helle Kleidung tragen –> optimale Sichtbarkeit der Zecken
  • Nach dem Wandern den Körper nach Zecken absuchen (vor allem: Kniekehlen, Bauch- und Brustbereich, Achselhöhlen sowie im Schritt. Bei Kindern häufig: Kopf, Haaransatz und Nacken)
  • Insektenschutzmittel sog. Repellentien einsetzen (zu Amazon-Insektenschutzmittel)

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Zecken klettern im Normalfall nicht höher als 1,50 m. Das heißt wer groß ist, muss mit einem Zeckenbiss weiter unten am Körper rechnen. Ich hatte bei meinem letzten Ausflug in den Wald leider die Regel mit den Socken über den Hosenbeinen nicht beachtet und hatte prompt eine Zecke in der Nähe meiner Kniekehle sitzen. 🙂

Zeckenbiss – Wie gehe ich vor?

Wenn man trotz aller Sicherheitsvorkehrungen und einem ausgiebigen Zeckenschutz einer Zecke zum Opfer gefallen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten die Zecke wieder loszuwerden. Wenn sie innerhalb von 24 Stunden entfernt werden kann, bleibt nur ein Restinfektionsrisiko von ca. 7%. Bei 72 Stunden oder mehr liegt das Infektionsrisiko bereits bei ca. 93%. Das heißt Schnelligkeit zahlt sich bei Zeckenbissen immer aus.

Behandlung des Zeckenbisses Schritt für Schritt:

Entfernen der Zecke mit Werkzeug

  • Mit einer Zeckenzange oder Pinzette kann die Zecke sehr nah am Einstichpunkt gepackt werden. Wenn kein Zeckenset vorhanden ist, kann ein Faden in einer Schlaufe um die Zecke gelegt werden (soweit wie möglich unter der Zecke anbringen, um sie nicht in der Mitte durchzureißen)
  • Beim Herausziehen kann die Zecke leicht hin und hergedreht werden. Es wird empfohlen gleichmäßig und nicht ruckartig zu ziehen. So wird die Zecke komplett entfernt und nicht zerissen.

Reinigung, Dokumentation & Beobachtung

  • Die Einstichstelle sollte desinfiziert werden. Im Anschluss ist es ratsam ein Foto zu machen und sich das Datum des Zeckenbisses zu notieren. Damit wird die Grundlage zur Behandlung gelegt, falls doch eine Infektion stattgefunden hat.
  • Nun beginnt die Beobachtungsphase. Wenn grippeähnliche Symptome auftreten, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Nach 4 Wochen ist die Gefahr vorüber.

Ich wünsche euch viel Freude bei euren Aufenthalten in der Natur. Das Thema Zeckenschutz dürfte euch nun keine Probleme mehr bereiten.

Grüße euer Markus

2Hike – FastFacts

  • Zeckenbiss – Was kann er verursachen? Ist Zeckenschutz wichtig?
    • Auslöser für mehr als 50 Krankheiten
    • Borreliose und FSME
    • Zeckenschutz nicht nur bei Haustieren wichtig
  • Zeckenschutz auf der Wandertour und im Nachgang
    • Hohes Gras und Büsche umgehen
    • Lange und helle Kleidung tragen
    • Den Körper nach der Wanderung auf Zecken prüfen
    • Insektenschutzmittel nutzen
  • Zeckenbiss – Wie gehe ich vor?
    • Zecke mit Zeckenzange / Pinzette / Faden entfernen
    • Einstichstelle desinfizieren / fotografieren und Datum dokumentieren
    • Einstichstelle beobachten und auf das Auftreten grippeähnlicher Symptome achten
    • Nach 4 Wochen besteht keine Gefahr mehr
Zeckenschutz beim Wandern – Tipps & Tricks

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