Draussen glänzt die winterliche Landschaft, Schnee fällt gemächlich vom Himmel, draussen vor der Tür und in der Natur ist Stille eingekehrt. Die optimale Voraussetzung für eine erlebnisreiche Schneeschuhwanderung. Die Winterjacke sowies Schal und Handschuhe anziehen, danach die Wanderschuhe schnüren und natürlich die Schneeschuhe als passende Ausrüstung fürs Winterwandern nicht vergessen. Als Schutz für die Beine die gefütterte Wanderhose anlegen und ab geht´s ins winterliche Vergnügen bei der Schneeschuhwanderung. Welche Schneeschuhe für euch passen, was ihr bei der Schneeschuhwanderung beachten solltet und welche Regionen sich für das Winterwandern anbieten erfahrt ihr im Beitrag.
Für alle Schnell-Leser gibt es unten auf der Seite eine stichpunktartige Zusammenfassung des Artikels in den 2Hike FastFacts.
Schneeschuhe – die Grundlage für jede Schneeschuhwanderung
Nicht nur in der warmen Zeit des Jahres ist das passende Schuhwerk entscheidend. Wer während der klassischen Wanderzeit bereits in gute Wanderschuhe investiert hat, hat nun die halbe Miete für eine gelungene Schneeschuhwanderung schon bezahlt. Eine weitere wichtige Größe für das Winterwandererlebnis sind die richtigen Schneeschuhe. Wenn ihr das erste Mal mit Schneeschuhen auf Tour gehen wollt solltet ihr euch diesen Abschnitt gut durchlesen, damit ihr nicht in die falschen Schneeschuhe investiert und euch im Nachgang ärgert.
Das Grundprinzip der Schneeschuhe
Das Grundprinzip von Schneeschuhen ist recht einfach. Sie bieten eine große Aufrittsfläche unterhalb des klassischen Schuhs und verteilen somit das Gewicht des Trägers besser auf den Untergrund. Im Falle von Schnee sinkt der Träger somit weniger tief in den Schnee ein. Wer bereits ohne Schneeschuhe im Tiefschnee unterwegs war, weiß dementsprechend, dass Schneeschuhe ihrem Träger hier viel Kraft einsparen. Die Investition in gute Schneeschuhe ist somit die andere Hälfte zur Vorbereitung einer Schneeschuhwanderung.
Drei Schneeschuhkategorien
Es gibt drei verschiedene Schneeschuhkategorien:
Originals als die Schneeschuhe der Trapper. Hierbei wird ein gebogenes Holzstück am hinteren Ende zusammengebunden und mit Lederriemen netzartig bespannt.
Classics, die sich vom Aufbau her an den Originals orientieren aber einen Rahmen aus Aluminium und ein Netz aus Kunststoff haben. Diese Schneeschuhart sollte nicht im steileren Gelände eingesetzt werden, da die genutzten Materialien sehr gleitfähig auf dem Schnee sind.
Moderns als der Inbegriff der modernen Schneeschuhe bestehen aus kältebeständigem Hartplastik und punkten durch ihr geringes Gewicht und die kleinere notwendige Auftrittsfläche als bei Originals und Classics. Moderns bieten bei der Schneeschuhwanderung an Steilhängen und im alpinen Bereich durch stabile Bindungen mit Metallschienen und Frontzacken einen optimalen Halt für die Füße.
Schneeschuhwanderung & Winterwandern – Was muss beachtet werden?
Für eine Schneeschuhwanderung sollten einige Dinge beachtet werden. Die körperliche Fitness zumindest eine annehmbare Ausdauer ist die Grundvoraussetzung für das Winterwandern. Wer nur sonntägliche kurze Spaziergänge unter 30 Minuten als Standard für das eigene Fitnesslevel hat, sollte sehr vorsichtig an das Thema Schneeschuhwanderungen herangehen. Für alle, die im Frühjahr, Sommer und Herbst auch gerne mal eine Stunde und mehr draussen unterwegs waren, ist eine Winterwanderung machbar. Grundsätzlich gilt, dass das Wandern mit Schneeschuhen ca. 20% anstrengender ist als das normale Wandern.
Vorkenntnisse sind beim Schneeschuhwandern im Normalfall nicht notwendig. Im Gegensatz zum Skifahren ist auch das Einstiegsinvestment nicht allzu hoch. Was man außer den Schneeschuhen benötigt, ist meist schon vom Sommerwandern vorhanden. Gute Wanderschuhe, die im Vorfeld der Tour einer ausreichenden Imprägnierung unterzogen werden sollten und Wanderstöcke mit Schneetellern.
Weitere zu beachtenden Dinge hängen maßgeblich von der Wanderregion ab. Wer die Region in der er unterwegs ist gut kennt, der weiß die Tücken meist gut einzuschätzen. Wer blutiger Anfänger ist oder die Region nicht gut kennt sollte sich im Vorfeld genauer informieren und kann dann entsprechend ergänzende Ausrüstung mitnehmen. Für Schneeschuhtouren in den Bergen empfehle ich generell geschulte Bergführer bzw. geführte Touren zu buchen (siehe Abschnitt weiter unten).
Was bei längeren Touren immer dabei sein sollte sind Warmgetränke, etwas zu Essen, erste Hilfe-Set, winterfeste Kleidung und ein Handy für eventuelle Notrufe. In lawinengefährdeten Gebieten muss unbedingt eine geeignete Lawinenausrüstung mitgeführt werden (Verschüttetensuchgerät, Lawinenschaufel, Lawinensonde ggfs. Airbagrucksack, ein Avalanche-Ball und ein Avalung.
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Regionen für gelungene Schneeschuhtouren
Nachdem die wichtigsten Punkte für eine angenehme und sichere Scheeschuhwanderung geklärt sind werde ich euch nun zwei sehr gefragte Schneeschuhwanderungsregionen vorstellen. Zum einen das Allgäu und zum anderen der Schwarzwald. Beide Regionen stehen sich in nichts nach und eignen sich perfekt für alle Schneeschuhwanderer. Von Anfängertouren bis zu Profistrecken ist alles dabei.
Schneeschuhwandern im Allgäu
Das Allgäu steht sowohl im Winter als auch im Sommer als Symbol für eine Wanderregion. Saftig grüne Wiesen oder verschneite Weiten bieten tausenden Besuchern jährlich eine Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen. In dieser Region kann man eine ursprüngliche Natur genießen und hat ebenso die direkte Nähe der Berge. Für alle, die eine Bergschneeschuhtour planen bietet das Allgäu eine gute Ausgangsposition. Vor allem in der Allgäuer Wanderregion bieten sich geführte Touren an (Links zu Veranstaltern gibt´s im Abschnitt geführte Touren). Hier kann man sich oft mit Leihausrüstung und gegen einen nicht allzuhohen Preis eine schöne Erfahrung beim Schneeschuhwandern sichern.
Schneeschuhwandern im Schwarzwald
Die Schneeschuhwanderung im Schwarzwald bietet wegen dem sehr ausgeprägten und oft dichten Baumbestand einen ganz besonderen Reiz. Stellenweise fühlt man sich beim Schneeschuhwandern im Schwarzwald wie wenn man in einem winterlichen Tunnel unterwegs wäre. Das Dach und die Kuppel des Tunnels bestehen dann aus Nadelholz und überhängenden Ästen. Der Grund auf dem man sich mit den Schneeschuhe Schritt für Schritt vorantastet ist ein weißes Meer aus Pulverschnee. Wo das Geäst weniger dicht ist, kann die Schneehöhe durchaus auch mal deutlich über einen halben Meter steigen. Ein tolles Erlebnis für alle, die in der Natur abschalten wollen. Der dichte Wald bietet zudem einen natürlichen Schutz gegen rutschende Schneemassen. Der Schwarzwald als Ziel für eine Schneewanderung bietet eine gute Ausgangslage für Touren mit der ganzen Familie. Klein und groß haben hier garantiert ihren Spaß.
Geführte Touren
Geführte Touren bieten zusätzlich zum Naturerlebnis die Sicherheit eines erfahrenen Berg- bzw. Wanderführers. Dieser Luxus kostet zwar etwas mehr als die Schneeschuhwanderung auf eigene Faust (bei vorhandener Ausrüstung) aber die Ausgabe lohnt sich. Man benötigt nicht nur weniger Zeit für die Tourvorbereitung, sondern die Sicherheit wird durch den Veranstalter der Tour gewährleistet. Zudem benötigt man meistens keine eigene Ausrüstung. Kurzum: Sicherheit, Flexibilität und Kostengünstigkeit ohne eigene Ausrüstung. Untenstehend habe ich euch für jede Region die Webseiten von 3 Veranstaltern von Schneewanderungen herausgesucht.
Veranstalter im Allgäu:
Veranstalter Schwarzwald:
Bei eurer ersten / nächsten Schneeschuhwanderung wünsche ich euch viel Spaß.
Euer Markus von 2Hike.de
2Hike FastFacts
- Schneeschuhe
- Originals: Holzstücke mit Lederbespannung
- Classics: Alurahmen mit Kunststoffbespannung
- Moderns: Kältebeständiges Hartplastik mit Bindungen aus Metall und Frontzacken
- Bei Schneeschuhwanderungen zu beachten
- Gute Ausdauer und Grundfitness
- Winterkleidung und gute Imprägnierung
- Passende Wanderschuhe und Wanderstöcke mit Schneetellern
- Unbekannte Regionen mit geführten Touren erkunden ggfs. Bergführer
- In Lawinengebieten muss eine passende Lawinenausrüstung mitgeführt werden
- Mindestaustattung: Warmgetränke, Essen, Erste-Hilfe-Set, warme Winterkleidung, Handy
- Schneeschuhwanderungen – Regionen
- Allgäu: Nähe zu den Bergen, intensivere Touren, Empfehlung geführte Touren v.a. am Berg
- Schwarzwald: Reizvolle Waldtouren, winterlich reizvolle natürliche Tunnel, geeignet für Familien
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Servus Markus!
Freue mich über deine Begeisterung für das Schneeschuhwandern. Das Thema „Schneeschuhe“ begleitet mich seit ca. 1990.
Eine meiner Lieblingstouren, falls du mal eine Tour mit ordentlich Höhenmetern machen möchtest:
Start in der Leutasch (Lehner, ca. 1.100 m) – Puittal – Scharnitzjoch – Wettersteinhütte – Klamm.
Happy Snowshoeing und beste Grüße aus Nürnberg
Jochen
Hallo Jochen,
Das hört sich gut an. Die Tour schau ich mal an.
Hast du eine Empfehlung, wann die Tour am Besten ist?
Liebe Grüße nach Nürnberg.
Markus
Servus Markus,
ganz von der Schneelage abhängig. Ich hatte bisher um den Jahreswechsel gute Bedingungen.
Jochen